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Erfolgreiche Schulsozialarbeit an der OSH

Die Schulsozialarbeit Herzogenbuchsee erweist sich als äusserst erfolgreich, wie eine kürzlich durchgeführte externe Evaluation bestätigt hat. Das Angebot wird intensiv genutzt und zeigt nachweislich positive Wirkung.

Seit August 2021 bieten die Schule Herzogenbuchsee, die Oberstufe und die Schule Aare Oenz Schulsozialarbeit an. Die Vorgeschichte dieses Projekts reicht jedoch fast 20 Jahre weiter zurück. Bereits 2004 wurde das Thema in die Legislaturziele des Gemeinderats aufgenommen. Aufgrund finanzieller Überlegungen wurde die Einführung von Schulsozialarbeit jedoch mehrmals abgelehnt. Erst ein erneuter Vorstoss des Elternrats Herzogenbuchsee im Jahr 2018 gab diesem Anliegen wieder neuen Auftrieb. Es wurde eine Projektgruppe gebildet, die in Zusammenarbeit mit der Berner Fachhochschule ein Konzept erarbeitete. Dieses Konzept wurde von den zuständigen Behörden genehmigt, was zur Unterzeichnung eines Zusammenarbeitsvertrags zwischen der Gemeinde Herzogenbuchsee und den beteiligten Schulen führte. Obwohl die Schulsozialarbeit im Kanton Bern nicht Pflicht ist, ist dieses Angebot in den meisten Berner Gemeinden bereits eingeführt und wird vom Kanton finanziell unterstützt.

Was ist Schulsozialarbeit?

Schulsozialarbeit bietet Beratung und Unterstützung für Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrpersonen und Schulleitungen an und trägt zur Früherkennung und Prävention an Schulen bei. Die Schulsozialarbeit ist freiwillig, kostenfrei und vertraulich. Ihr Ziel ist es, Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Jedes Kind entscheidet selbst, ob es die Beratung in Anspruch nehmen möchte oder nicht. Lehrpersonen können bei der Kontaktaufnahme behilflich sein. Es besteht keine generelle Informationspflicht gegenüber den Eltern, ausser in Einverständnis der Jugendlichen/Kinder oder bei meldepflichtigen Themen.

Evaluationsbericht

Das Angebot hatte sich rasch sehr gut etabliert. Wie im Konzept vorgesehen, wurden das Angebot und die Wirkung Schulsozialarbeit von einer externen Stelle ausgewertet. Dies beinhaltete Umfragen und Interviews und statistische Datenerhebungen. Der Evaluationsbericht liegt nun vor.

Die Rückmeldungen zur Praxis der Schulsozialarbeit aus verschiedenen Befragungen sind durchwegs positiv. Den Schulsozialarbeitenden wird hohe Professionalität bescheinigt.

Die Schulsozialarbeit ist bei den Kindern und Jugendlichen gut etabliert. Dies zeigt sich darin, dass die überwiegende Mehrheit der Kinder und Jugendlichen die Schulsozialarbeit kennt, über ihre Zuständigkeit informiert ist, die Beratung grösstenteils von sich aus in Anspruch nimmt und von vertrauensvollen Beziehungen zu den Schulsozialarbeitenden berichtet. Die Aussagen der Kinder und Jugendlichen deuten auch auf die positive Wirkung der Schulsozialarbeit in Bezug auf ihr individuelles Wohlbefinden, ihre Problemlösungsfähigkeiten und die Gestaltung von sozialen Kontakten hin.

Die Mehrheit der Lehrpersonen, Schulleitenden und externen Kooperationspartner ist mit der Schulsozialarbeit zufrieden. Aufgrund des aktuellen Bedarfs wünschen sich jedoch viele eine Erweiterung des Angebots. Die Praxis der Schulsozialarbeit besteht derzeit hauptsächlich aus einzelfallbezogener Beratung. Aufgrund von Ressourcenmangel kommen präventive und projektbasierte Arbeiten sowie die kontinuierliche Weiterentwicklung des Konzepts unter Einbeziehung aktueller Fachdebatten teilweise zu kurz.

Im Verlauf des Schuljahres 2021/22 fanden insgesamt 239 fallbezogene Beratungen von Kindern und Jugendlichen statt, wobei 133 Mädchen und 106 Jungen beraten wurden. Die meisten Beratungen erfolgten mit Schülerinnen und Schülern der 1.-6. Klasse.

Die meisten Beratungen wurden aufgrund sozialer Probleme durchgeführt, während andere Anlässe persönliche, familiäre und/oder schulische Probleme der Kinder und Jugendlichen sowie vereinzelt Fragen zur Berufsfindung betrafen.

Ausblick

Im Evaluationsbericht werden verschiedene Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Angebots formuliert, die der Ausschuss Schulsozialarbeit gemeinsam mit den Schulsozialarbeitenden prüfen und gegebenenfalls umsetzen wird.

Pressemitteilung [pdf, 516 KB]